Imposition, Wandelement im CONTAINER, Weichschaumstoff, 2,10 m hoch, Ausschnitt
Studio Eins, Künstlerhaus Bethanien in Berlin –
für diesen Raum fertigt Laskus 1982 die Installation "CONTAINER"

Container, 3 m x 5 m, 3 m hoch
Inhalt, Elemente aus Weichschaumstoff

Laskus ist seit einem Jahr Gast des Künstlerhauses.


Die Abrüstung wird der größte Krieg sein – Be frightened and know – Learn to live with fear – Das Bewahren der Zukunft liegt in der Vergangenheit –



fallout for last supper, Deckenelement im CONTAINER, Weichschaumstoff, 2,65 m x 5 m, Ausschnitt
CONTAINER

Im März 1982 schreibt Michael Haerdter, Künstlerhaus Bethanien,
"Container" ist ein signifikantes Schlüsselwort im Werk von Artur Laskus,
denn auch seine Bilder können akkurat definiert werden als "Behälter"
für die Beförderung von Wahrnehmung.
...
Laskus ist ein ebenso kritischer wie genauer Beobachter unserer Welt,
wie sie George Orwell literarisch, die Studie "Global 2000" mit wissenschaftlichen
Fakten dargestellt hat.
Dieser, unserer, seiner Welt-Erfahrung setzt der Künstler Bilder entgegen,
über die wir "stolpern" sollen.

...

Seine Kunst dient ihm dazu, uns die Augen zu öffnen.



– In der Vorbereitung auf die Zukunft ein ständiges Erstellen von Hinterlassenschaften – Die Zukunft kennt noch keine Zweifel



...
Artur Laskus, der langjährige England-Gast ist zugleich
ein Meister der Ironie und des Understatement.
Ein Moralist ohne erhobenen Zeigefinger, ein unbequemer Künstler,
der sich uns jedoch nicht lautstark aufdrängt.
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Michael Haerdter, März 1982



Nur denken ist nicht genug und handeln ist nicht alles – Commercialisation of fear – Jedes Gebet dient erst einmal dem Angebeteten – Jede Lüge kennt ihre Wahrheit –




daß der keinen Ort habe daß aber jeder Ort ihn zu finden wisse daß
er sich sehr wohl an einem Ort befinde daß er ein Sprichwort kenne
daß der dunkelste Ort stets unterhalb der Lampe sei daß er deshalb
etwas Licht brauche daß er dem Ort nicht nachstelle daß er an den
Ort herangehe daß er unterwesg anstoße daß er dem Ort gern entgegen-
gehe daß er wisse daß der Ort nach einem Gegenstand verlange daß er
von allen Ecken und Enden komme daß der Gegenstand Ecken habe daß
die Ecke der Treffpunkt zweier Seiten oder mindestens dreier Kanten
sei daß er den Gegenstand entgegnen lasse daß er den Widerstand spüre
daß er den Gegenstand hochkant stelle daß er über hochkant hinaus-
wolle daß der Gegenstand an einem Ort sei daß der Ort in einem anderen
bgriffen sei daß er von diesem Ort jedoch geschieden sei daß der sich
von diesem Ort streng unterscheide daß er diesen Unterschied verkante
daß die Kanten den Gegenstand vom umgebenden Raum trennten daß er
dem Gegenstand einen Halt biete daß er aber dem Ort Einhalt gebiete
daß er dem ort einen Stoß versetze daß ein Anstoßmeist in eine Rich-
tung gehe daß aber selten geradeaus verlaufe daß er Umwege gehe daß
er über Eck verlaufe daß er also nur indirekt wirke daß das Anecken
einem Richtungswechsel gleichkomme daß ein Standpunkt Stillstand sei
daß die Suche nach einem Standpunkt aus dem Gleichgewicht bringe daß
auf keinen Ort zu zählen sei daß er immer etwas einschließe daß auf
ein Gestell kein Verlaß sei daß jeder Verschlag durchlässig sei daß
er auf das Herangehen zurückkommen müsse daß das Zugehen auf die Gegen-
stände eine Weise des Erkennens sei daß die Gegenstände ihm nahe-
gingen daß das Nahegehen ein Herangehen sei daß er im Gehen einen Halt
gewinne daß er nichts ins Lot bringe daß er nur etwas aufrichte daß er
Ecken und Kanten nachstelle daß das Innen im Außen und das Außen im
Inneren sei daß das Gestell einen Behälter bilde daß immer etwas fehle
daß es an allen Ecken und Enden fehle daß das Gestell Winkel habe daß
es verwinkelt sei daß der Raum verwinkelt sei daß er kein Inen oder
Außen habe daß er nicht aus den Angeln gehoben sei daß man zwischen
Tür und Angel bleiben daß man in einen Winkel flüchten könne daß man
den rechten Winkel finden müsse daß nichts im Rahen bleibe daß die
Umgrenzung jeglichen Bildes überschritten daß der aufrechte Gang
aus dem Gleichgewicht gerate daß die Richtung abrupt geändert werde daß
der Behälter nichts behalte
das alles wisse er schon
P.K.






Meine Phantasie ist die Wirklichkeit –
Mein Hirn liegt hinter meinen Augen –



Texte von Michael Haerdter, Peter Krumme (P.K.)
Zitate von Artur Laskus

aus:

Artur Laskus
NACHSTELLUNGEN
Ausstellung
vom 14. April bis 2. Mai 1982
im Künstlerhaus Bethanien
Studio I (Kapelle)
Mariannenplatz 2, 1000 Berlin 36

© Artur Laskus, Univercity Jan Mayen 1982
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